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Einen ersten Impuls in den Tag gaben Kinderarche-Vorstand Matthias Lang und Fachbereichsleiterin Susan Gebhardt mit ihrem Vortrag zu traumasensiblem Arbeiten im Spannungsfeld zwischen Gesetz, Finanzen und pädagogischem Anspruch.

31. Pädagogischer Tag zu Trauma in der Jugendhilfe

Bis zu 80 Prozent der jungen Menschen, mit denen wir in der Jugendhilfe täglich arbeiten, sind traumatisiert. Das hat inzwischen die Wissenschaft, aber auch die pädagogische Praxis bestätigt. Daraus folgt: Nicht nur spezialisierte, sondern alle Angebote in der Jugendhilfe müssen sich mit dem Thema beschäftigen und fachlich auseinandersetzen.

Wie es gelingt, auch in den „regulären“ Angeboten traumasensibel zu arbeiten und einen sicheren Ort für die jungen Menschen zu schaffen, damit hat sich jetzt der 31. Pädagogische Tag beschäftigt, zu dem am Donnerstag insgesamt 104 Mitarbeitende aus unseren Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe im Berufsförderungswerk Dresden zusammengekommen waren.

Einen ersten Impuls in den Tag gaben Kinderarche-Vorstand Matthias Lang und Fachbereichsleiterin Susan Gebhardt mit ihrem Vortrag zu traumasensiblem Arbeiten im Spannungsfeld zwischen gesetzlichem Anspruch, finanziellen Rahmenbedingungen und pädagogischem Anspruch.

In den sechs folgenden Workshops gaben Kinderarche-Mitarbeitende und drei externe Referenten hilfreiche Anregungen u.a. zur Arbeit im Ressourcenbereich, zur Etablierung sicherer Orte in der Jugendhilfe, zur Macht seelischer Verletzungen, zur traumasensiblen Arbeit im Mutter-Kind-Bereich und zur pädagogischen Intervention in Krisensituationen.

„Wenn es zwischen der Eidechse und dem Elefanten kracht…“ hieß es zum Beispiel in Workshop 3 mit Elaine Löffler. Mit dem Grundsatz „Verhalten macht Sinn“ und „Es gibt immer einen guten Grund“ machten sich die Fachkräfte gemeinsamen mit dem Triggerrucksack Thorben auf den Weg zu ihrem inneren Kind, erforschten Gefühle und gaben den Triggern einen neuen Job, um alte Verhaltensweisen in neue Wege zu leiten. Was das mit der Eidechse und dem Elefanten zu tun hat? Das Stammhirn entspricht dem Hirn einer Eidechse, verantwortlich für Reflexe, Instinkte und Reaktion auf Gefahren. Der Elefant symbolisiert die Großhirnrinde, die für bewusstes kognitives und soziales Lernen steht. Und manchmal kracht es zwischen den beiden…

Unter dem Motto „Es hat geknallt! Was nun?“ gingen Fachkräfte aus verschiedenen Wohngruppen in Workshop 6 mit Susan Gebhardt in einen regen Austausch miteinander. Ein Fazit: Es ist wichtig, eine Krise präventiv anzugehen und dabei spielt die Vor- und Nachbereitung bei der Bewältigung einer Krise eine entscheidende Rolle.

Wir freuen uns über den angeregten fachlichen Austausch und hoffen, dass alle Kolleginnen und Kollegen viele Impulse für die tägliche pädagogische Arbeit mitnehmen konnten!

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