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Sechs Jahre lang ist Annika im Christlichen Kinderhaus „Ankerplatz“ betreut worden – eine Zeit, in der sie oft im Krankenhaus und teilweise auf den Rollstuhl angewiesen war. Trotzdem erinnern sie und ihre Eltern sich gern an die gute Gemeinschaft in der Kita.

Es hat super funktioniert, Probleme zu lösen

Woran erinnerst du dich gern, wenn du an deine Kita-Zeit zurückdenkst? Hattest du einen Lieblingsort?

Alle Erzieher waren nett, man hatte viel Zeit zum Spielen und Entdecken.

Was macht dich besonders oder anders als andere?

Ich habe eine Orthese und manchmal einen Rollstuhl.

Was ist gut daran? Was daran nervt dich und ist belastend?

Gut: Mehr Aufmerksamkeit für mich, weil ich nicht besonders schnell rennen kann. Das Belastende daran konnte ich bis heute noch nicht rausfinden.

Du hast ja viele Krankenhausaufenthalte gehabt. Wie war das für dich, wenn du wiedergekommen bist? Waren deine Freundinnen da oder war es immer ein Neuanfang? Hast du zwischendurch mal etwas von der Kita gehört?

Als ich aus den Krankenhausaufenthalten wiedergekommen bin, fand ich es toll. Meine Freunde und Erzieher aus der Kita haben mir Bilder, Briefe und kleine Aufmerksamkeiten geschickt.

Du hast eine Weile dein Bein nicht belasten dürfen und auch einen Rollstuhl gehabt. Wie bist du damit im Kinderhaus zurechtgekommen? Was war schwierig, was war einfach?

Mit dem Rollstuhl bin ich gut zurechtgekommen, da auch die Kinder sehr hilfsbereit waren.

Wie haben die Kinder auf deinen Rollstuhl reagiert?

Die Kinder waren sehr neugierig.

Jetzt bist du schon in der Schule und im Hort. Wie gefällt es dir da? Was ist besonders toll und was gefällt dir nicht?

Schule und Hort sind gut, ich finde alles toll, nur die Treppen nicht. Und man muss zu weit zur Toilette gehen.

Gibt es Aktivitäten, wo du Hilfe brauchst? Wer hilft dir dann?

Beim Schwimmunterricht brauche ich Hilfe, aber da helfen mir die Erzieher und Lehrer, die Orthese zu wechseln.

Dort gibt es ja viele Treppen. Wie kommst du damit zurecht?

Treppen sind doof, weil es in den Pausen oft eng wird.

Fragen an Annikas Eltern:

Wenn ihr an die Kita-Zeit zurückdenkt: Was ist euch besonders in Erinnerung geblieben?

Die Gemeinschaft und der gute Austausch mit den Erzieherinnen. Es hat immer super funktioniert, Probleme zu lösen.

Was macht Annika besonders oder anders als andere? Was ist gut daran? Was daran nervt und ist belastend?

Sie ist sehr ehrgeizig, zielstrebig, sozial, hilft anderen gern. Was nerven kann (aber auch gut ist): Mit aller Kraft versucht sie verbissen, alles zu schaffen, und wenn es nicht funktioniert, flippt sie aus. Auch bei den Deutsch-Hausaufgaben…

Annika war ja ein Integrativkind. Welche Bedingungen waren hier in der Kita besonders förderlich für Annikas Entwicklung?

Die Physiotherapie im Haus und dass immer jemand da war, der Annika bei Orthese, Hosen und Schuhen geholfen hat.

Mit welchen positiven Erlebnissen verbindest du Vielfalt? Mit welchen Hindernissen, Schwierigkeiten bist / warst du konfrontiert?

Hindernisse waren vor allem die Behörden, Krankenkasse etc.

Wie kann eurer Meinung nach Inklusion in der Kita gelingen?

Es braucht vor allem fachkundiges Personal und Zeit. Hilfreich wäre es auch, wenn es regelmäßig einen Sozialarbeiter für die Eltern und Kinder im Kinderhaus gäbe. Und eine rollstuhlgerechter Outdoor-Spielplatz wäre ein Traum.

Gibt es etwas, was ihr Eltern mitgeben wollt, die ein Kind mit Einschränkungen haben?

Es ist wichtig, der Erfahrung der Erzieherinnen und der Leitung zu vertrauen.


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