

Beim gemeinsamen Abschluss durfte das Publikum Zeuge der tiefgreifenden Arbeit ihrer Kinder werden. Der vertraute Gruppenraum verwandelte sich in einen stimmungsvollen Zuschauersaal und eine magische Bühne.
Premiere für Theaterprojekt „Gemeinsam stark“
Am 25. November fand in unserer Erziehungs- und Familienberatungsstelle der feierliche Abschluss eines außergewöhnlichen theaterpädagogischen Projekts statt. Über mehrere Wochen hinweg hatten acht Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren die einzigartige Möglichkeit, wichtige soziale Kompetenzen zu entwickeln und zu vertiefen.
Unter der fachkundigen Anleitung von Kultur- und Theaterpädagogin Kathrin Lehmann, tauchten die jungen Teilnehmenden in fünf intensiven und kreativen Einheiten in zentrale gesellschaftliche Themen ein:
- Respekt & Vielfalt: Wie gehen wir mit Unterschieden um?
- Mobbing & Ausgrenzung: Wie fühlt es sich an, betroffen zu sein, und wie können wir das verhindern?
- Zivilcourage & Einstehen: Mut zeigen – für sich selbst und für andere.
Durch den Einsatz von Improvisation, Rollenspielen und Standbildern erlebten die Kinder hautnah und emotional, welche Dynamiken in Konfliktsituationen wirken und wie sie selbst aktiv positive Veränderungen bewirken können. Gerade dort, „wo sonst Worte fehlen“, boten die theaterpädagogischen Methoden den jungen Menschen einen kraftvollen Raum, um sich auszudrücken. Diese spielerische Auseinandersetzung fördert Empathie und stärkt das Selbstbewusstsein.
Beim gemeinsamen Abschluss durfte das Publikum Zeuge der tiefgreifenden Arbeit ihrer Kinder werden. Zur Premiere waren Eltern, Großeltern, Geschwister sowie die Einrichtungsleiterin Katharina Liebich und weitere Fachkräfte geladen. Der vertraute Gruppenraum wurde in einen stimmungsvollen Zuschauersaal und eine magische Bühne verwandelt. Buntes Licht und atmosphärische Musik tauchten den Raum in eine theatralische Stimmung – ganz wie im echten Theater.
Die Aufführung begann mit intensiven Momenten: Über Lautsprecher wurden selbst eingesprochene O-Töne der Kinder eingespielt, die von erlebter Gewalt in Schule und Gesellschaft, von Auslachen, Mobbing und Ungerechtigkeiten berichteten. Die stillen Szenen und die persönlichen, oft sehr nachdenklichen Worte der Kinder, die ihre Gedanken zu den Standbildern teilten, wirkten stark und regten alle Anwesenden zum Nachdenken an.
Plötzlich die theatralische Wende: Ein Ruf nach Veränderung hallte durch den Raum: „Wir brauchen was anderes! Wir brauchen andere Musik, wir brauchen einen anderen Umgang miteinander!“ Eines der Kinder verwandelte sich in eine gute Fee mit Flügeln und Zauberstab und verzauberte die festgefahrenen Situationen: Aus gegenseitigem Auslachen wurde Miteinander-Lachen. Aus Ausgrenzung wurde Miteinander. Aus Gewalt wurde ein Handreichen.
Die Botschaft war klar: Was im Moment wie Magie einer Zauberfee wirkt, kann jeder von uns im Alltag sein. Durch vermittelnde Worte, durch Neugier, durch Nachfragen, durch aufeinander Zugehen. Diese „magischen Tools der Kommunikation“ sind die Kompetenzen, die wir lernen und anwenden können, um Menschen miteinander in Verbindung zu bringen.
Katharina Liebich bedankte sich für die außergewöhnliche Kooperation und die mutige Teilnahme der Kinder und Jugendlichen. Als Zeichen der Wertschätzung erhielten die jungen Darsteller vor der Aufführung – wie bei den echten Profis – eine kleine Karte mit ermutigenden Worten, einem klassischen „Toi Toi Toi“ und einem kleinen Premierengeschenk.
Das Projekt, das durch Vereinsspenden finanziert wurde, war ein voller Erfolg. Die Familien belohnten die Kinder mit tosendem Applaus und fragten direkt nach einer Fortsetzung.
Auch wir bedanken uns bei allen Unterstützerinnen und nochmals ausdrücklich bei Frau Lehmann für ihr großes Engagement, ihre einfühlsame und liebevolle Art und die professionelle Nutzung unterschiedlichster Medien und Methoden!

