

Der Förster erklärt den Kindern einiges, was es im Wald zu entdecken und zu beachten gibt.
„Alle kommen zu dem Baum“ (Liedtext von Detlef Jöcker)
Vor einigen Wochen entschieden die Kinder im Mittagskreis, sich in der nächsten Zeit näher mit dem Thema „Wald“ zu beschäftigen.
Deutschland besteht nahezu aus einem Drittel Wald. Da gab es in den Mittagskreisen einiges zu entdecken. So holten wir mit Rinden, Zapfen, Moosen und Zweigen den Wald ein Stück weit in unseren Kindergarten. Wie angenehm es nach würziger Waldluft im Zimmer roch. Auf einem großen Plakat begannen wir unseren ganz eigenen Baum zu gestalten. Da war zunächst der Stamm, welcher den Baum vor äußeren Einflüssen schützt und so eine Art „Haut“ des Baumes darstellt. Die Wurzeln helfen dem Baum, sich in der Erde fest zu verankern und Wasser bis in die Baumkrone zu befördern. Und schließlich die Baumkrone mit ihren Zweigen, Ästen und Blättern, die vielen Tieren einen Lebensraum bietet und uns Menschen in den warmen Sommermonaten Schatten spendet. Wir druckten mit Blättern, probierten eine „Blätterfrottage“ aus und klebten einige gesammelte Blätter an unseren Baum.
Mit Tiersteckbriefen und Rätseln lernten wir einige der Waldbewohner näher kennen. So erfuhren wir z. B., dass der Buntspecht eine lange Zunge hat, um aus den gehackten Gängen im Baum Insekten heraus zu lutschen, dass jungen Waldkäuze und Eulen Ästlinge genannt werden, oder dass eine Ameisenkönigin bis zu 300 Eier pro Tag legen kann. Wir überlegten gemeinsam, ob die erratenen Tiere in der Erde, auf und in den Bäumen leben oder in ihrer unmittelbaren Nähe.
Einmal pro Woche besuchten wir den Wald. Der Höhepunkt war eine Waldexkursion mit einem richtigen Förster., der uns auf kleine Einzelheiten im Wald aufmerksam machte. Wir durften viele Fragen stellen und erfuhren u. a., dass die meisten Waldtiere äußerst scheu sind und uns Menschen meiden. Des Weiteren erklärte er uns, dass das gebaute Nest der Bache für ihre Frischlinge, bestehend aus Moosen, Blättern und Sträuchern, als „Kessel“ bezeichnet wird.
Aus den gesammelten Moosen, Kiefernzapfen, Rinden und Ästen unserer Waldbesuche konnten sich die Kinder ihr eigenes Wald-Mandala legen. Das förderte ihre Kreativität und Ausdrucksfähigkeit sowie ihre Konzentration und führte zu Entspannung und innerer Ruhe.
Unser Waldprojekt nähert sich nun dem Ende. Auf spielerische, sinnliche und kreative Weise haben wir uns gemeinsam mit den Kindern den Lebensraum Wald als schützenswertes Gut für Tiere, Pflanzen und Menschen erarbeitet und kennen gelernt.