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Dank Christian Schulze hat die 18-jährige Chantal aus unserem Kinder- und Jugendheim Crimmitschau im Sommer ihren Abschluss erfolgreich gemeistert.

Seit acht Jahren ehrenamtlich im Einsatz

Am 5. Dezember ist der Internationale Tag des Ehrenamtes. Einer, der sich seit acht Jahren Woche für Woche engagiert, ist Christian Schulze: Er gibt ehrenamtlich Mathe-Nachhilfe im Kinder- und Jugendheim Crimmitschau.

Nein, Mathe ist wirklich nicht Roxys Ding! Wenn die 17-Jährige am Freitagnachmittag aus der Schule kommt, kann sie sich Besseres vorstellen, als Mathe zu machen. Und doch leuchten ihre Augen, als Christian Schulze durch die Tür kommt. „Christian, ich habe ne zwei in der LK!“, ruft sie ihm entgegen, während er noch die Treppen hinaufsteigt. „Cool!“ Jetzt strahlt auch der 34-Jährige. Denn nicht zuletzt ihm ist es zu verdanken, dass das Mädchen jetzt in Mathe besser mitkommt. 

Jeden Freitag nach seiner Arbeit macht sich der Diplom-Ingenieur auf den Weg ins Kinder- und Jugendheim der Kinderarche Sachsen auf der Lindenstraße in Crimmitschau. Dort nimmt er sich jeweils 20 bis 30 Minuten Zeit für jedes Kind, dem er Nachhilfe gibt. Aktuell sind es zwei jüngere Kinder in der 6. und 7. Klasse und eben Roxy, mit der er jetzt in die Prüfungsvorbereitung für die 10. Klasse geht. „Mir ist es wichtig, dass auch die Kinder Spaß an der Sache haben“, erklärt Christian Schulze. Durch seine humorvolle Art und die flotten Sprüche scheint ihm das auch zu gelingen.

„Wenn er mir etwas erklärt, dann verstehe ich das viel besser als in der Schule“, betont Roxy. Und die 18-jährige Chantal ergänzt: „Ich hatte eigentlich gar keine Lust auf Mathe-Nachhilfe, aber dann hat es total Spaß gemacht.“ Sie hat inzwischen ihren Schulabschluss in der Tasche und eine Ausbildung zur Physiotherapeutin begonnen. „Ohne Christian hätte ich das nicht geschafft“, ist sie sich sicher.

Insgesamt etwa 15 bis 20 jungen Menschen hat der ehrenamtliche Nachhilfe-Lehrer inzwischen auf diese Art geholfen. Er war noch Student an der TU Bergakademie Freiberg, als er im Februar 2015 damit begann. Das Studium der Werkstoffwissenschaften allein hat ihm nicht genügt – und so fuhr er jedes Wochenende knapp 100 Kilometer aus Freiberg bis nach Crimmitschau, um den Mädchen und Jungen im Heim bei ihren Aufgaben, vor allem in Mathe, aber auch Physik, Chemie oder Englisch, zu helfen. 

Weil er nach dem Ende seines Studiums Arbeit in der Nähe von Crimmitschau gefunden hat, ist es für den jungen Mann selbstverständlich gewesen, die Nachhilfe weiterzuführen. „Für mich ist der Besuch bei den Kindern der Eingang ins Wochenende“, sagt er mit einem Lächeln. „Es ist ein cooler Kontrast: Während im Job vor allem mein technisches Verständnis gefordert ist, kann ich hier mein persönliches Ich einbringen.“

Für die pädagogischen Fachkräfte ist dieses große Engagement eine unschätzbare Unterstützung. Sie stellen bei den Kindern schon nach kurzer Zeit Erfolge im Notendurchschnitt fest. „Selbst bei kleineren Rückschlägen kann Christian durch Humor zum weiteren Lernen motivieren“, beobachtet Einrichtungsleiterin Christin Oelsch. Christian Schulze ist deshalb inzwischen ein unverzichtbarer Teil des Teams geworden – und natürlich im Dezember zur Weihnachtsfeier ins Kinder- und Jugendheim eingeladen. Dann mal ganz ohne Mathebuch und Rechenaufgaben…

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