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Beim Sammeln von Steinen und Muscheln wird die Feinmotorik geschult, der Aufenthalt am Strand und z.B. das Bauen von Kleckerburgen fördert naturwissenschaftliches Erleben. 

Kinder brauchen Urlaub! Oder?

„Wir fahren jetzt in den Urwald!“ – Eigentlich meinte die Dreijährige den Urlaub, aber genaugenommen kann man ja auch im Urwald Urlaub machen…

Wie wichtig ist das eigentlich – Urlaub für Kinder? Eine Pause von der Kita? Eine Abwechslung vom Alltagstrott und den Erwartungen und Anforderungen, die Schule, Kindergarten und Freizeitaktivitäten so mit sich bringen?! Manchmal ist es erwachsenen Menschen gar nicht bewusst, wie anstrengend und herausfordernd lange Tage in einer Kindertageseinrichtung oder Schule sein können – das oft zeitige Aufstehen, die Lautstärke einer großen Kindergruppe, sich anpassen und unterordnen müssen, der Sportverein am Nachmittag…

Mit den Kindern unserer Kleinkindgruppe verbrachten wir im Sommer eine Woche an der Ostsee – ein richtiger Urlaub also! Fernab vom Alltag, den Strukturen und Regeln der Wohngruppe und sieht man mal von den Anstrengungen einer langen Autofahrt ab, war es für die Kinder ein richtiges kleines Abenteuer. Der Großteil der mitreisenden Kinder war zuvor noch nie am Meer, für manche war gar das Konzept Urlaub neu und fremd und umso schöner war es für uns als pädagogische Fachkräfte, die Aufregung der jungen Menschen zu spüren und die strahlenden Kinderaugen zu sehen, als uns nur noch der breite Sandstrand von den Ostseewellen trennte. 

Urlaub steigert einer Studie zufolge das Wohlbefinden – mehr noch als Freizeit im Alltag! Im Urlaub bewegen wir uns häufiger, grübeln weniger und schlafen länger. Urlaub tut gut – auch für Kinder! Der Abstand vom „gewöhnlichen“ Leben kann wichtige Impulse für die Gehirnentwicklung geben – beim Sammeln von Steinen und Muscheln wird die Feinmotorik geschult, der Aufenthalt am Strand und z.B. das Bauen von Kleckerburgen fördert naturwissenschaftliches Erleben ebenso wie somatische Erfahrungen im kühlen Wasser, sonnenheißen Sand und dem Barfußgefühl an warmen Sommertagen. Intensive Zeit und gemeinsame Spiele fördern die sozialen Kompetenzen der Kinder und eröffnen ein Lernfeld ohne Alltagshektik!

Ja, es kann definitiv auch anstrengend und herausfordernd sein, mit Kindern zu reisen. Umso wichtiger ist es, gut zu planen, sich selbst und die mitreisenden Kinder gut vorzubereiten, ausgedehnte Pausen zu integrieren und manchmal einfach alle Fünfe gerade sein zu lassen.

Nadine Tensing, Kleinkindgruppe Coswig

Quelle: de Bloom, J., Nawijn J., Geurts, S., Kinnunen, U., & Korpela, K.: Holiday travel, staycations and subjective well-being
 

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