Kinderarche Sachsen e.V.

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Einzug in ein neues Leben

22. März 2023

So oder so ähnlich kann man den Einzug der siebenjährigen Marie (Name geändert) in die heilpädagogische Wohngruppe Lichtenstein bezeichnen. Zuerst besuchte Marie die Wohngruppe, um zu schauen, wo sie künftig leben wird und ob ihr das gefallen könnte. Schon da zeigte sich das junge Mädchen aufgeschlossen und interessiert. Ein Umzug in eine Wohngruppe der Jugendhilfe ist jedoch auch immer mit Ängsten und Sorgen verbunden, sowohl bei den Verwandten als auch bei dem Kind selbst.

Wie wird das werden? Werden mich die anderen mögen? Was, wenn ich Heimweh habe? Wann sehe ich meine Familie das nächste Mal?

Anders als viele Menschen glauben, sind die wenigsten Kinder in unseren Wohngruppen Waisen. Die Gründe für die Aufnahme eines Kindes in die stationäre Jugendhilfe sind sehr vielfältig: Überforderung der Eltern, Schwierigkeiten mit der Erziehung, Krankheiten, Sucht- oder psychische Erkrankungen der Eltern, Aufenthalt des betreuenden Elternteils in einer Klinik oder Kureinrichtung, Geschwisterstreitigkeiten, die nicht zu überwinden sind.

Um einem jungen Menschen den Einzug in das Zuhause auf Zeit zu erleichtern, bereiten die pädagogischen Fachkräfte alles bestmöglich vor. Das Zimmer wird schön gestaltet, schicke Bettwäsche herausgesucht, Dinge des täglichen Bedarfs zurechtgelegt. Gerade bei den Jüngeren gibt es auch ein kleines Kuscheltier, was in den ersten Tagen vor allem Trost und Geborgenheit vermitteln soll.

Doch auch die Kinder und Jugendlichen, die bereits in der Wohngruppe leben, sind regelmäßig sehr aufgeregt und freuen sich auf neue Mitbewohner. So ließen es sich die Jugendlichen nicht nehmen, Marie zum Einstand einen leckeren Schoko-Quark-Kuchen zu backen und liebevoll zu verzieren, so dass ihr Start in der Wohngruppe mit einem leckeren Kaffeetrinken beginnen konnte.

Das Mädchen ließ es sich erstmal gemeinsam mit den anderen Kindern der Gruppe schmecken. Danach ging es ans Auspacken – der Kleiderschrank wurde eingeräumt und gesichtet, die Schulsachen verstaut – eigene Sachen können natürlich immer mitgebracht werden.

Schon bei der Aufnahme in unseren Wohngruppen erfahren die Kinder und Jugendlichen Empathie, Wertschätzung und Transparenz und werden von Anfang an aktiv beteiligt. Sie erfahren unsere Wohngruppe als sicheren Ort, in dem sie sich frei entfalten können. Wir hoffen, dass Marie sich schnell einlebt und in ihrem neuen „Zuhause auf Zeit" wohlfühlen wird.

Marie selbst gefiel ihr Zimmer und sie mummelte sich gleich erstmal in ihr Bett zum Probeliegen. Herzlich willkommen, Marie!