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Die Webstühle waren so laut, dass sich die Kinder die Ohren zuhalten mussten.

"Von der Flocke bis zum Tuch"

...hieß das Motto für die spannende Zeitreise durch das Crimmitschauer Textilmuseum.Am 16. Juli 2025 machten sich die "Sterntaler Wackelzähne" auf den Weg zu einer Exkursion durch die altehrwürdigen Gebäude. Seit 1990 steht der gesamte Gebäudekomplex unter Denkmalschutz und der Bestand an historischen und gut erhaltenen Maschinen ist in Mitteleuropa einzigartig.In der historischen Tuchfabrik wurden die Kinder schon vom Museumsmitarbeiter Herrn Neumann erwartet und herzlich begrüßt.
Die Kinder waren sehr gespannt. Zu Beginn des Rundgangs lernten unsere Vorschüler die sogenannte "Flocke" kennen. Dieser Begriff steht für Wolle, Zellwolle oder Dederon und deren Mischung ist die Grundlage für die Herstellung der Stoffe. Bis zum fertigen Stoff braucht es jedoch noch viele unterschiedliche Arbeitsgänge. Herr Neumann erklärte uns in den verschiedenen Arbeitssälen die Funktionen und Arbeitsweisen der historischen Maschinen. Im Spinnsaal gibt es 5 Selfaktoren, die sogenannten "Wagenspinner" mit insgesamt 2000 Spindeln. Die entstandenen Fäden werden dann in der Zwirnerei verstärkt. Am lautesten war es in der Weberei. Wir durften die Funktion eines Webstuhles beobachten und dieser erzeugte schon sehr viel Lärm. Wie laut muss es dann erst sein, wenn alle 49 Webstühle in Betrieb sind? 
In einem Kesselhaus wurden damals große Kessel mit Kohlen befeuert, damit es im gesamten Betrieb warm war. Deshalb gibt es auch einen riesigen Schornstein auf dem Fabrikgelände. Eine Anekdote besagt, dass ein Storch schon mehrere Male versucht hat, auf diesem Schornstein ein Nest zu bauen. Leider flog das Nest stets mit dem Wind davon und der Storch gab auf.
Die großen Hallen mit den verschiedenen riesigen, sehr lauten Maschinen ließen die Kinder erstaunen und sie waren sichtlich beeindruckt. Es war für alle nur schwer vorstellbar, dass hier täglich 8 Stunden lang gearbeitet wurde. Die Arbeit in der Textilindustrie war einst schwer, schmutzig und laut und die historische Tuchfabrik Gebrüder Pfau erinnert eindrucksvoll daran.

Ein herzliches Dankeschön an Herrn Neumann, welcher unsere "Wackelzähne" auf kindgerechte Weise durch einen Teil der Crimmitschauer Textilgeschichte geführt hat und an Frau Hemeier, welche uns diesen sehr kurzfristig angefragten Besuch möglich machte.

 

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