Kaum ist der erste Schnee gefallen, werden im Erzgebirge die Räuchermanneln aufgeweckt und vom Boden geholt. Fenster werden geschmückt. Schwibbbögen und Pyramiden werden aufgestellt und Bergmann und Engel stehen auf der Fensterbank. Das besondere Schmücken, das gute Essen, das Plätzchen Backen, die Heimlichkeiten vor dem Fest gehören zum Weihnachtszauber und haben eine lange Tradition im Erzgebirge. Sie erzählen Geschichten von den Menschen aus unserer Heimat. Und so eine besondere Geschichte ist uns vor dem 1. Advent in der Kita „Villa Kunterbunt“ passiert:

Eine ehemalige Erzieherin, Frau Arnold, stand vor der Tür unseres Hauses, bepackt mit einer großen Kiste. „Schaut mal, sie läuft wieder!“ meinte sie.

Lange stand eine alte Weihnachtspyramide, nicht funktionsfähig, auf dem Boden unseres ehemaligen, alten Gebäudes auf der Dr.-Külz-Straße. Niemand hat sie beachtet. Lange Zeit wurde sie nicht in der Weihnachtszeit aus ihrer Kiste geholt. Die Flügel drehten nicht mehr. Als wir vor unserem Umzug den Boden leerten, entdeckte Frau Arnold diese Pyramide und packte sie aus. „Das ist aber eine schöne Pyramide, die nehme ich mit und versuche sie wieder in Gang zu bringen!“, meinte sie.  Frau Arnold recherchierte, fand im Internet die Bauanleitung dieser Pyramide. Den Bausatz konnte man in der DDR kaufen. Ein ehemaliger Mitarbeiter der Patenbrigade der Kita vom Institut für Nichteisenmetalle und fleißiger Bastler hatte diese Pyramide einst gebaut und den Kindern geschenkt.

Frau Arnold und ihr Mann haben lange getüftelt und diese besondere Pyramide liebevoll repariert. Nun dreht sie wieder, die alte Pyramide und erzählt uns eine besondere Geschichte. Einen herzlichen Dank dafür!